Bemerkenswerte Ereignisse seit Einführung des ersten Schützenfestes

1832

Die erste Fahne der neugegründeten Schützengesllschaft zeigte das Bild des Als in den Sturmtagen dieses Jahres überall der Ruf nach Freiheit erscholl, hl. Georg, des Patrons der Stadt Fredeburg, der damit gleichsam auch Patron der Schützengesellschaft wurde.

1848

Bildete sich auch in der Stadt Fredeburg eine Bürgerwache. Als erste Tat wurde ein Banner mit den Farben schwarz-rot-gold angeschafft. Nach kurzer Zeit verschwand der ganze Spuk, mit ihm die ganze Bürgerwache und übrig blieb nur das Banner, das von der Schützengesellschaft als Fahne übernommen wurde.

1855

wurde die Wahl von sechs Hofdamen zur Begleitung der Schützenkönigin eingeführt.

1860

ernannte die Schützengesellschaft den Kaufmann Karl Hügel in Krefeld - ein guter Geschäftsfreund Fredeburger Kaufleute - zum Ehrenmitglied, weil er eine Fahne gestiftet hatte. 

1864

stiftet Herr Hügel eine weitere Fahne.

1881

wurden durch die Generalversammlung neue Statuten zwecks Verleihung der Rechte einer juristischen Person angenommen. Diese Rechte wuden alsdann nach der Schützengesellschaft durch König Wilhelm I mit Dekret vom 15. August 1881 auf Schloß Babelsberg verliehen. 

1907

erhielt die Schützengesellschaft aus Anlaß des 75jährigen Schützenfestes eine neue Fahne, die das Wappen der Stadt Fredeburg zeigt. 

1911 

setzte der Vorstand für diejenigen Schützen Pärmien aus, die sich am Vogelschießen beteiligten.

1923 

Wegen der durch die Inflation hervorgerufenen schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse wurde das Schützenfest nur an einem Tag gefeiert. In diesem Jahr unterblieb das Geck-Schießen.

1932

Ein Jahr großer wirtschaftlicher Not und Bedrägnis. Die Ernährer vieler Familien sind seit längerer Zeit arbeitslos und auf eine Unterstützung aus öffentlichen Mitteln angewiesen, weil die Betriebe der Stadt Fredeburg, die in normalen Zeiten hunderte von Arbeitern beschäftigten, wegen Mangels an Absatz entweder den Betrieb schließen oder den Betrieb stark einschränken mußten. Nur mit Rücksicht auf die 100jährige Wiederkehr des Tages der Einführung des Schützenfestes in der Stadt Fredeburg bestimmte den Vorstand dazu, trotz der schwierigen Verhältnisse, dennoch ein Schützenfest in althergebrachter Weise zu begehen. Durch Beschluß der Generalversammlung wurde das Amt des Vorsitzenden von dem Amt des Schützenhauptmanns getrent. Bisher waren beide Ämter immer in einer Hand vereinigt gewesen.  

1933 

Nachdem der Nationalsozialimus an die Macht gekommen war, wurden auch der Schützengesellschaft unliebsame Fesseln angelegt, die sich zunächst im "Führerprinzip" und der zwangsweisen Eingliederung in den NS-Reichsbund für Leibesübungen bemerkbar machten. Aber diese Bevormundung war nur äußerlich, denn die Fredeburger Schützenbrüder standen in unverbrücherlicher Treue zur Heimat und zum überlieferten Schützenbrauchtum und bewahrten sich diese Grundhaltung in unveränderter Form. 

1945 

Nach dem milltärischen Zusammenbruch und die sich daran anschließende Besetzung durch englische Truppen wurde die "Schützengesellschaft zu Fredeburg" wegen der Zugehörigkeit zu einer NS-Gliederung aufgelöst und verboten. Das Vermögen der Schützengesellschaft verfiel der Sperre. Bei der Beschließung der Stadt Fredeburg, am 4.4., wurde Schützenhauptmann Heinrich Ratte in seinem Haus durch Granattreffer getötet. Bei dem nachfolgenden Brand des Hauses wurde die älteste Fahne der Schützengesellschaft - die schwarz-rot-goldene Fahne des Jahres 1848 - vernichtet. 

1947

Endlich hatte sich die englische Besatzungsmacht davon überzeugen lassen, daß die Schützenorganisation keine militärischen Organisationen gewesen waren, keinerlei militärische Zwecke verfolgt hatten und seinerzeit zwangsweise zu einer NS-Gliederung geworden waren. Da sie aber immer noch militärische Zwecke argwöhnten, gestattete sie einen erneuten Zusammenschluß der Schützen nur auf der Grundlage eines Heimat-Vereins oder auf der Grundlage einer krichlichen Schützenbruderschaft. Nach entsprechenden Vorarbeiten im April und Mai beschloß am 15. Mai 1947 eien im Hotel zur Post tagende Generalversammlung der Schützen, sich erneut in der St. Georg-Schützenbruderschaft, Fredeburg, zusammenzuschließen. Der früherer Vorstand wurde in der Mehrheit einstimmig wiedergewählt. Spontan bekannten sich über 400 Fredeburger als Mitgleider der Bruderschaft, die es als ihre vornehmste Aufgabe erachtet, die Tradition der Bürgerwehr und der Schützengesellschaft zu Fredeburg weiterzuführen. Die auch früher schon immer bestehende Bindung zur Kirche wurde durch die umbenannte St. Georg-Schützenrbuderschaft weiter vertieft. Die Schützenbruderschaft nimmt geschlossen an den Prozessionen teil. An höheren krichlichen Festen stehen die Fahnen der Schützenbruderschaft beim Hauptgottesdienst zu beiden Seiten des Altares.  

1948

Am 15. August nahmen 70 Schützenbrüder an der 700 Jahrfeier des Kölner Doms in Köln teil. 

1950

Am Schützenfestsamstag wurde die neu angeschaffte Königskette durch den Präses der Schützenbruderschaft - Vikar Müller - geweiht. Am 10. September nahm die Schützenbruderschaft in stattlicher Anzahl an der Einführung ihres bisherigen Präses, Vikar Müller, als Pfarrer in Dahlbruch teil. Für die Fahrt war eigens ein Sonderzug eingesetzt. 

1952

Über dem Schützenfest dieses Jahres lag eine besondere Tragik. Beim Abholen ds Königs, am Sonntagmittag, erlitt der Schützenhauptmann Franz Beulmann einen Herzschlag, stürzte während des Festzugs vom Pferd und verschied kurze Zeit darauf. Das Königsschießen wurde daraufhin vertagt und fand erst am Montagmorgen statt. Am nachfolgenden Donnerstag gab die Schützenbruderschaft nahezu vollständig ihrem Hauptmann das letzte Geleit.

1953

Im November erfolgt in Wenholthausen die Wiederbelebung des sauerländischen Kreisschützenbundes Meschede im Schützenbund des kurkölnischen Sauerlandes, dem als eine der ersten Bruderschaften die St. Georg-Schützenbruderschaft Fredeburg als Mitglied beitrat. Erster Vorsitzender des Kreisschützenbundes Meschede wurde der Vorsitzende der St. Georg-Schützenbruderschaft Fredeburg, Bergwerksdirektor Paul Guntermann, während der Geschäftsführer der Schriftführer der St. Georg-Schützenbruderschaft, Justizangestellter Josef Grobbel, gewählt wurde.

1955

Vorstand und Offiziere nahmen am Schützenfest erstmalig in den neu angeschafften Uniformen teil. Kurze Zeit später kauften alle Schützenbrüder einheitlich einen Schützenhut. Auf Grund einer eingeleiteten Spendenaktion konnte zu den Anschaffungskosten ein erheblicher Zuschuß gegeben werden. Am 10. und 11. September fand in Fredeburg das erste Kreisschützenfest des Kreisschützenbundes Mesched statt, an dem 42 Vereine mit rund 1500 Schützenbrüdern teilnahmen. Beträchtliches Aufsehen erregte die St. Georg-Schützenbruderschaft Fredeburg, da Vorstand und Offiziere am Festzug in den neuen Uniformen, alle Schützenbrüder aber in den neuen Schützenhüten teilnahmen.

1956

Infolge der stark angestiegenen Mitgliederzahl wurde aus organisatorischen Gründen eine Aufteilung in drei Kompanien vorgenommen, die die Bezeichnung: Altstadt, Oberstadt und Unterstadt erhielten. Über die Kompanien erfolgte jetzt auch die Einziehung der Beiträge. Zur Vervollständigung eines einheitlichen Bildes wurden die bisherigen blau-weißen Schützenfähnchen durch grün-weiße Fähnchen ersetzt.

1957

Durch mehrere hochherzige Stiftungen wurde aus Anlaß der 125. Wiederkehr des Tages der Einführung des Schützenfestes in der Stadt Fredeburg eine neue Fahne angeschafft, die während des Jubelfestes geweiht und dem Schützenhauptmann übergeben wird. Auf einer Seite des aus Damastseide bestehenden Fahnentuchs ist der 1444 bei der Verteidigung der Vredeburg gefallenene Burghauptmann Goddert v. Hanxleden dargestellt. Auf dem zur Verteidigung hingehaltenem Schild befindet sich eine Abbildung des mit dem Drachen kämpfenden Hl. Georg, des Patrons der Stadt Fredeburg und des Patrons der St. Georg-Schützenbruderschaft. Die Farben sind in blau-weiß, den Farben der Stadt Fredeburg gehalten.