Der heilige Georg (* im 3. Jahrhundert evtl. in Kappadokien/Türkei, † um 303 evtl. in Lydda/Israel) war ein Märtyrer, der zu Beginn der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian (284-305) gestorben sein soll. Im Laufe der Jahrhunderte wurde er zum beliebtesten Heiligen des Christentums. In den Ostkirchen wird er als Erzmärtyrer verehrt.
Besondere Verbreitung hat die Drachentöter-Legende Georgs gefunden. Mit dem Drachen wird Georg erst ca. 800 Jahre nach der Verbreitung seiner Märtyrer-Legende in der Zeit der Kreuzzüge in Verbindung gebracht. Historische Angaben zu seiner Person sind ungewiss. 1969 wurde Georg aus diesem Grund in einem Reformakt von Papst Paul VI. offiziell aus dem katholischen Heiligenkalender entfernt. 1975 taucht der Name jedoch wieder im Römischen Generalkalender auf. Die Popularität und Verehrung des Heiligen wurde hierdurch kaum berührt.
St. Georg zählt zu den 14 Nothelfern und ist der Schutzpatron verschiedener Länder, (Adels-) Familien, Städte und Ritterorden. Der Vorname Georg (und sprachliche Abwandlungen) gehört zu den beliebtesten Vornamen in Europa.
Sein Symbol ist das sogenannte Georgskreuz. Das rote Kreuz auf weißem Grund ist in vielen Wappen und Flaggen enthalten. Weitere Attribute, die neben dem Georgskreuz als Erkennungsmerkmal des Heiligen dienen, sind der Drache, die Lanze sowie seine Darstellung als Ritter und Reiter.
[...] Georg war ursprünglich ein Heiliger der östlichen Christenheit. Die apokryphen Schriften über den Erzmärtyrer wurden kirchlicherseits zunächst nicht anerkannt, doch setzte sich der Kult um den Heiligen auch im europäischen Westen durch. Im merowingischen Frankenreich ist die Georgsverehrung schon im 6. Jahrhundert bezeugt, doch erst im hohen Mittelalter, im Zeitalter der Kreuzzüge und des Rittertums verbreitete sich der Kult um den orientalischen Märtyrers zusehends. Georg wurde zum Schlachtenhelfer bei der Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer (15. Juli 1099), wurde als miles Christi, als Soldat Christi zur Identifikationsfigur der Ritter und Krieger, zum Heiligen von Ritterorden wie dem gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstandenen Deutschen Orden oder den Templern. In den letzten Jahrhunderten des Mittelalters war Georg der Patron von Städten, Burgen, Herrscherhäusern; er wurde der Erste der 14 Nothelfer. Die ritterlich-adligen Georgsbruderschaften des Spätmittelalters (Gesellschaften mit St. Jörgenschild) gehören ebenso hierher wie die Adaption Georgs durch das städtische Bürgertum.
Dabei dokumentiert die Verehrung Georgs als Heiliger vom passiven, schmerzleidenden Märtyrer zum Patron der Kriegsleute den Wechsel des Christentums von der pazifistischen Religion schlechthin, zur Religion der Kreuzzüge. Vermutlich übernahm Georg hier das Drachenattribut vom Erzengel Michael, der durch Misserfolge bei den Kreuzzügen an Popularität verloren hatte.
Georg, der Märtyrer und Ritter, war - so die Ikonografie (Darstellung) des Heiligen im späteren Mittelalter - versehen mit Palme, (abgebrochener) Lanze, Schwert und Schild, war der Siegbannerträger mit Fahne, der (reitende) Drachenkämpfer mit dem besiegten Drachen, dem Sinnbild des Bösen zu seinen Füßen; er galt als Ritter der Gottesmutter Maria auf Erden, dem im Übrigen der drachentötende Erzengel Michael im Himmel entsprach.
(Auszug aus wikipedia.org, alle Rechte liegen beim jeweiligen Autor)